Ich bin ja nun gar nicht so ein Fan Österreichs. Das liegt hauptsächlich an bestimmten Österreichern, die ich bisher persönlich kennenlernen durfte. Da gibt es zum Glück einige Ausnahmen, aber auch ein über die Maßen großes Kontigent an überheblichen, nervigen und teilweise bösartigen Menschen und wer sich diesbezüglich einmal ein Bild machen möchte, der schaue eine aktuelle Folge des Dschungelcamps mit Larissa aus St. Kanzian am Klopeiner See. Dann weiß er/ sie, was ich meine.
Natürlich sind nicht alle Österreicher so und so mag ich mich auch nicht als generellen Über-Einen-Kamm-Scherer verstanden wissen. Aber während ich bisher bei Saarländern bei gefühlten 95% Sympathie bezüglich der bisherigen Bekanntschaften liege, komme ich in der selben Kategorie bei Österreichern eben nur auf einen einstelligen Prozentsatz (und ja, ich hasse auch den Wetterbericht von und mit Christian Häckl in RTL, „I mog’s aimfach ned“).
Nun bezieht sich diese Ablehnung aber keinesfalls auf die Küche, die in weiten Teilen des Landes so manches Schöne und Schmackhafte hervorbringt.
Etwas für mich völlig Neues fand ich dieser Tage im STERN KW52/13, den ich als Zweitleser meist mit etwas Zeitversatz lese. Erich Schmidt – eine Art ehrenamtlicher Glöckner im schönen Salzburg – gibt diese Knödel als Leibgericht an und verrät das Rezept. Das Foto, das diese Knödel in Fleischbrühe zeigt, hatte es mir sofort angetan.
Also besorgte ich mir die Zutaten laut Rezept von Herrn Schmidt für 12 Stück Kaspressknödel:
- 250 g Weißbot vom Vortag
- 1 mittlere Zwiebel
- 100 g magerer Tiroler Speck, fein gewürfelt
- Gemischte Kräuter (hier habe ich etwas improvisiert: das Original erwähnt hier Petersilie, Schnittlauch, Majoran und verliert sich dann im „etc.“) – ich habe jahreszeitbedingt die 6 Kräutermischung TK von REWE genommen
- 200 g Tiroler Bergkäse (lecker! :-)) – gibt es z.B. abgepackt bei EDEKA von der Obersteirischen Molkerei
- 3 Eier
- 100 ml Milch (ggfs. etwas mehr, falls der Teig zu trocken sein sollte, kann später hizugegeben werden)
- Tipp von Herrn Schmidt: Optional 100-200 g fein gehackte Pilze, gedünstet statt dem Speck verwenden
- Zum Würzen Muskat, Pfeffer und Salz
- Butterschmalz und Rapsöl zum Braten: habe ich nicht – ich nehme einfach Pflanzenöl und etwas Butter
Die Zubereitung:
Das Weißbrot der Länge nach in ca. 1 cm Vierkantstangen schneiden (am Knerzel verbunden lassen) und dann quer würfeln. In eine Schüssel geben.
Die Zwiebel fein würfeln und in etwas Butter andünsten.
Den Speck fein würfeln und ebenfalls in etwas Butter anschwitzen.
Den Käse reiben.
Käse, Speck und Zwiebeln zu den Brotwürfeln geben.
Kräuter fein hacken oder TK Kräuter hinzugeben.
Die Eier mit der Milch verquirlen, mit Muskat, Pfeffer und Salz würzen und über die Brotmischung geben.
Gut vermischen und 30 Minuten ziehen lassen.
Dann mit nassen Händen 12 Knödel formen, zwischen den Handflächen zu flachen Frikadellen formen/ pressen und diese in einer Pfanne mit Pflanzenöl/ Butter-Mischung bei niedriger bis mittlerer Hitze ausbacken, bis die Oberflächen schön braun sind.
Danach die Knödel auf Küchenkrepp abtropfen lassen.
Die Knödel sollten wirklich nur bei einer maximal mittleren Hitze bräunen. Ist die Hitze zu groß, verbrennen sie außen. Also lieber etwas Zeit lassen (ca. 5 min. je Seite). Im Anschnitt sollten sie ganz durchgegart sein. Dass sie durchgegart sind, merkt man aber schon beim Wenden, wenn sie nicht mehr nachgeben.
Servieren: man reicht die Knödel traditionell in einer heißen Brühe oder mit Quarkdipp und Salat. Suchen Sie sich was raus! 🙂
Da ich es heute auch zum ersten Mal gegessen habe, gebe ich auch mein Feeback zum Geschmacklichen: Schlicht und ergreifend grandios!
Und in der Fleischbrühe mit etwas Schnittlauch darüber schmeckt es wahrhaft köstlich! Das muss man den Österreichern zugestehen, eine tolle Rezeptur!
Viel Erfolg beim Nachkochen!