Ich möchte heute einmal zeigen, wie sich ein Bild vom Foto vor Ort bis zum Ende der Bearbeitung entwickelt – als Anregung für den eigenen Workflow
Der heutige Morgen war sehr kalt und der Himmel war bedeckt; im Wald lag noch Schnee, der teilweise zu Eis gefroren war. Die ideale Stimmung für ein düsteres Bild. Ich schnappte meine Kamera und ging los. Mein Ziel war ein alter Futtertrog, bzw. eine Tränke aus dem hier in der Region oft verwendeten Material: Buntsandstein
Diese Stelle hatte ich schon oft fotografiert, aber heute, mit dem Schnee darin und der eisigen Kälte wirkte der Trog wie ein offenes Grab. Das wollte ich auch später in der Bearbeitung herausstellen und als Wirkung für den Betrachter erzielen.
Der erste Abzug zeigt mein Originalfoto, so wie es aus der Kamera kam, nur leicht geschärft, sonst keinerlei Entwicklung.
Ich hatte zunächst etwas zu dunkel belichtet, dann nochmal nachjustiert. Nach der Korrektur hatte ich aber den Winkel geändert und so entschied ich mich doch für dieses Bild zur Bearbeitung, da hier der Bildausschnitt und die Höhe einfach besser passten.
In LR4 passte ich Gradationskurve, Höhen und Tiefen, sowie Kontrast und Weißabgleich an, um ein gutes Ausgangsbild für die SW Bearbeitung zu bekommen.
Diese Variante lud ich in Silver Effex Pro II hoch und wendete eine gespeicherte Entwicklung an, die das Schwarz und die Kontraste verstärkt, die Struktur erhöht und ein wenig Körnung dazu gibt. Das Ergebnis sah dann so aus (was meiner Vorstellung vom fertigen Bild bereits ziemlich nah kam):
Nun konnte man im und um den Trog für meinen Geschmack noch zu viele Dinge erkennen, die die klare Aussage störten/ unterbrachen, wie Halme und Äste. Also lud ich diese Variante in CS6 und entfernte mit Kopierstempel und Bereichsreparatur alle Elemente, die mich störten und gab der Bearbeitung in LR4 dann final den letzen Schliff (Feinjustage an Kontrast, Setzen eines Verlaufsfilters, um den linken VG etwas klarer herauszuarbeiten und die Trogkante besser abzuheben, ohne das Weiß innen zu stark abzudunkeln).
Natürlich kann man mit der verwendeten Software noch ganz andere Schrauben drehen, aber für mich hatte ich nun was ich darstellen wollte, herausgearbeitet:
Ein kaltes Grab im Wald…
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